Wer gern fotografiert, der kennt das Problem: Die Kamera wird immer besser und größer, außerdem sammelt sich eine Menge Zubehör in Form von Objektiven, Akkus, Filtern, Fernauslöser, Speicherkarten und mehr an. Das alles muss nicht nur verstaut, sondern auch verpackt werden, wenn es auf Fototour geht. Und erst recht dann, wenn die nächste Reise ansteht. Genau dafür gibt es Kamerarucksäcke, in denen sich das gesamte Fotoequipment mühelos und vor allem sicher verstauen lässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Fototaschen, ist der Fotorucksack nicht nur die bequemere, sondern auch die gesündere Transportvariante. Wir verraten dir, auf was du beim Kauf des Kamerarucksacks achten solltest und wie du seine Qualität testen kannst.
AmazonBasics DSLR-Kamerarucksack
Xtremplus Fotorucksack
Lowepro Pro Runner 450 AW Kamerarucksack
Evecase Kamerarucksack
Tarion M-01 Kamerarucksack
Neewer Fotorucksack
Fotorucksack – Das Wichtigste in Kürze
- Der Kamerarucksack ist ein Spezialrucksack, in dem sich neben dem Fotoapparat selbst auch alle anderen Bestandteile des Kameraequipments verstauen lassen. Er ist also für allem für Fotografen mit größeren Spiegelreflexkameras und umfangreichem Zubehör interessant.
- Fotorucksäcke verfügen über ein geräumiges Hauptfach, das sich durch flexible Trennelemente individuell auf die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Diese Trennelemente sind gepolstert und werden meist mit Klettverschluss befestigt. So kann der Innenraum problemlos an die Größe der Kamera und den Umfang des Zubehörs angepasst werden.
- Neben einer guten Polsterung zum Schutz der Kameraausrüstung, sollte auch auf eine Außenpolsterung geachtet werden, die für den Tragekomfort sorgt. Je teurer der Inhalt, desto wichtiger sind auch Sicherheitsaspekte wie ein Rückenzugriff. Um auf die Kamera dennoch schnell zugreifen zu können, sollte dabei wiederrum auf einen Schnellzugriff geachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Wichtig beim Kamerarucksack-Test
Funktionsrucksäcke sind heute sehr ausgeklügelte Produkte, die mit allerlei Schnickschnack daherkommen. Vieles ist nützlich, einiges überflüssig. Folgend nennen wir dir die wichtigsten Kriterien, auf die du beim Testen deines neuen Fotorucksacks unbedingt achten solltest.
Größe
So unterschiedlich die Fotoapparate, so unterschiedlich sind auch die Kamerarucksäcke. Das beginnt schon bei der Größe. Je nach Ambition verfügst du über eine größere oder kleinere Kamera, über mehr oder weniger Zubehör. Am besten machst du dir zunächst bewusst, welches Zubehör du auf deine Touren mitnehmen willst. Dann weißt du in etwa, wie viel Platz du benötigst und kannst einen geeigneten Rucksack aussuchen. Am besten man berücksichtigt dabei auch ein wenig Puffer, für Equipment, das später hinzukommt. Schließlich entwickelt sich jeder Fotograf mit der Zeit weiter. Ein überdimensionierter Rucksack ist nicht nur schwer und sperrig, er hat auch den Nachteil, dass man die verschiedenen Teile nicht sicher unterbringen kann. Denn dafür muss der Rucksack möglichst gut gefüllt werden. Hohlräume sorgen nur dafür, dass der Inhalt Spiel zum Bewegen hat.
Innenaufteilung
Der Inhalt eines Fotorucksacks ist empfindlich. Schau dir beim Testen deshalb besonders gut an, wie die Innenaufteilung geregelt ist. Zunächst ist es wichtig, dass das Hauptfach gut gepolstert ist. Das gilt auch für die Trennstücke, mit denen die einzelnen Inhalte voneinander separiert werden. Diese Trennstücke lassen sich meisten mit Klettverschluss fixieren, dennoch gibt es von Modell zu Modell zum Teil große Unterschiede, was die Flexibilität angeht. Am besten ist es, wenn der Innenraum umlaufend mit Klettmaterial ausgestattet ist, damit die Aufteilung optimal an die Kameragröße und das Zubehör angepasst werden kann. Erst wenn der Innenraum ideal aufgeteilt und ausgefüllt ist, kann auch nichts beschädigt werden.
Sicherheitsaspekte
Wer sich nach einem Kamerarucksack umsieht, der weiß, dass die Fotografie kein günstiges Hobby ist. Eine Spiegelreflexkamera für ambitionierte Hobbyfotografen kostet schnell über 1.000 Euro. Auch ein einzelnes Objektiv kann spielend 500 Euro verschlingen und mit einem ist es selten getan. Hinzu kommen teure Filter und diverses mehr. In so einem Fotorucksack steckten mitunter also beträchtliche Werte. Und das wissen auch Diebesbanden. Gerade in Metropolen, wo es ja viele reizvolle Fotomotive gibt, haben sich Kriminelle auf die lukrativen Rucksäcke spezialisiert. Sie entnehmen entweder sehr geschickt die Kamera, oder schneiden gleich die Träger ab und schnappen sich den gesamten Rucksack.
Deswegen solltest du beim Kauf eines Fotorucksacks auch auf einige Sicherheitsaspekte achten. Am sichersten vor Taschendieben sind Rucksäcke, deren Hauptfach sich nur von der Rückenseite öffnen lässt. So lange du den Rucksack also trägst, kommt niemand an die teure Ausrüstung heran. Seitenfächer für Kleinigkeiten sorgen dennoch für einen schnellen Zugriff. Um auch den ganz bösen Halunken keine Angriffsfläche zu bieten, empfiehlt sich ein Rucksack, in dessen Gurten und Riemen Metallfäden eingearbeitet wurden, die sich nicht so einfach mit einem Messer durchschneiden lassen. Da die Verarbeitung dieser Spezialfäden aber teuer ist, erhöht sich auch der Anschaffungspreis des Kamerarucksacks.
Über Sicherheitsaspekte wie den Rückenzugriff verfügen meist nur Markenprodukte, die naturgemäß teurer sind. Aber gerade hier lohnt sich der Aufpreis, denn es ist ungemein entspannter, mit einem Rucksack durch die Stadt zu laufen, bei dem man weiß, dass nichts geklaut werden kann, also sich alle zwei Minuten misstrauisch umzudrehen. Und wer über einen sicheren Fotorucksack verfügt, der kann sich ggf. auch eine teure Fotoversicherung sparen.
Schnellzugriff
Damit der zugriffssichere Kamerarucksack nicht jedes Mal abgenommen und abgestellt werden muss, um die Kamera zu entnehmen oder zu verstauen, solltest du auf einen Schnellzugriff achten. Gerade in der Outdoor-Fotografie, wofür die Spezialrucksäcke ja meisten genutzt werden, entscheiden mitunter Sekunden darüber, ob das gesichtete Motiv noch da ist und somit ein gelungenes Foto geschossen wird.
Je nach Hersteller gibt es verschiedene Schnellzugriffe. Mit Hilfe des Beckengurts lassen sich die meisten Rucksäcke mit Rückenzugriff einfach zum Bauch drehen und dort wie ein Bauchladen in der horizontalen positionieren, so dass bequem auf den Inhalt zugegriffen werden kann, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. Andere Anbieter setzen auf einen seitlichen Schnellzugriff, bei dem der Rucksack nicht mal gedreht werden muss. Die Kamera wird dann mit der linken oder rechten Hand aus einem Spezialfach auf Hüfthöhe entnommen und ist innerhalb von wenigen Sekunden bereit zum Fotografieren.
Daypack
Die meisten Fotorucksäcke verfügen über ein separates Daypack, in das all jenes kommt, was nichts mit der Fotoausrüstung zu tun hat. Also zum Beispiel das Portemonnaie und der Schlüssel, die Sonnenbrille und das Butterbrot. Für Getränkeflaschen gibt es meist seitlich angebrachte und elastische Netzfächer. Auf das Daypack sollte nicht verzichtet werden, denn es ist wirklich praktisch, irgendwo den übrigen Kram unterbringen zu können, ohne dass dieser im Hauptfach selbst rumfliegt. Für Kleinteile wie Speicherkarten, Akkus, Fernauslöser, etc. sollte zudem auf genügend kleine Reisverschlussfächer geachtet werden. Besonders praktisch sind Netzfächer, weil man ihren Inhalt sofort sieht. Je nach Anspruch gibt es zum Beispiel auch Modelle mit Laptopfach.
Tragesystem
Eins der wichtigsten Kaufkriterien ist das Tragesystem des Fotorucksacks. Immerhin können bei einer Fotoausrüstung einige Kilo zusammenkommen und manchmal lastet der Rucksack den ganzen Tag auf den Schultern. Er sollte deshalb bequem zu tragen sein und den Rücken entlasten. Für letzteres sorgt ein Beckengurt, der das Gewicht zuverlässig verteilt und für eine Entlastung der Wirbelsäule sorgt. Auch der verhältnismäßig schmale Brustgurt trägt zum Tragekomfort bei. Weil aber nicht jeder den Beckengurt mag und er auch nicht in jeder Situation von Nöten ist, sollte er nach Möglichkeit abnehmbar sein.
Sowohl die Schultergurte, als auch der Beckengurt, sollten gut gepolstert sein, damit der Fotorucksack nicht nach wenigen Minuten drückt. Oft ist auch die gesamte Rückenfläche gepolstert. Das klingt im ersten Moment gut, wird aber spätestens dann unangenehm, wenn man beginnt zu schwitzen. Achte bei der Polsterung deshalb unbedingt auf ein atmungsaktives Material.
Stativbefestigung
In der Landschafts- und Reisefotografie benötigt man häufig ein Stativ, zum Beispiel für gelungene Nachtaufnahmen. Um dieses nicht in der Hand tragen zu müssen, ist eine Stativbefestigung am Rucksack von Vorteil. Viele Fotorucksäcke haben dafür entsprechende Schlaufen, die das Stativ fest fixieren und sicher halten.
Hersteller von Fotorucksäcken
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl verschiedener Rucksackmodelle von ganz unterschiedlichen Herstellern. Erste No-Name-Rucksäcke gibt es bereits für um die 20 Euro. Da Kamerarucksäcke aber einen besonders empfindlichen und wertvollen Inhalt haben, solltest du hier besonderen Wert auf Qualität legen. Vor allem, wenn du mit dem Rucksack auch reisen willst. Hochwertige Fotorucksäcke liegen je nach Größe und Ausstattung preislich zwischen 70 und 150 Euro. Rucksäcke von Marken, die sich auf Fotografen spezialisiert haben, sind meist durchdachter als Produkte jener Hersteller, die diese nur als Zusatzgeschäft verstehen.
Beliebte Hersteller von Kamerarucksäcken | ||
Calumet | Lowepro | Tarion |
Canon | Manfrotto | Vanguard |
Campagnon | Rollei | XTREM+ |
Kamerarucksack kaufen: Fazit
Wer gern fotografiert, wird früher oder später nicht um einen Kamerarucksack herumkommen. Denn irgendwie muss das ganze Equipment ja sicher transportiert werden, und bequem soll es auch noch sein. Weil die Fotoausrüstung oft wertvoll ist, sollte hierbei nicht am falschen Ende gespart werden. Lieber einen kleineren Rucksack wählen und auf teure Zusatzfunktionen verzichten, aber den Kamerarucksack dafür auf Tragekomfort und Sicherheit testen.