Ein Rucksack muss viel mitmachen. Früher oder später lässt es sich kaum vermeiden, dass er auch mal nass wird. Vor allem wenn es sich um einen Tagesrucksack handelt, der fester Bestandteil des Alltags ist. Oder aber um einen Wanderrucksack, der auf langen, zum Teil mehrtägigen Touren, getragen wird. Ist das Backpack nicht wasserabweisend, dann saugt sich der Stoff schnell voll. Der Rucksack wird schwer, sein Inhalt durchnässt, das Material leidet.
Um all das zu verhindern, kann man seinen Rucksack imprägnieren. Wer sich einen neuen Markenrucksack gekauft hat, der muss sich mit diesem Thema allerdings noch nicht auseinandersetzen. Gute Rucksäcke sind von Haus aus vor eindringender Feuchtigkeit geschützt, wobei die wenigsten Rucksäcke wirklich wasserdicht sind. Das hängt einfach mit den Synthetikstoffen zusammen, die bei der Herstellung heute meist verwendet werden. Einen Schauer halten Produkte von Markenherstellern problemlos stand, ein Tag mit Dauerregen macht sich aber natürlich auch bei ihnen bemerkbar.
Imprägnierschutz einfach testen
Eine Imprägnierung ist dann empfehlenswert, wenn es sich entweder um einen günstigen Rucksack handelt, der nicht ab Werk imprägniert ist, oder wenn der Rucksack in der Waschmaschine gereinigt wurde. Dann wäscht sich nämlich auch der Imprägnierschutz raus. Gleiches gilt für Rucksäcke, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, aber nur punktuell feucht abgewischt oder ausgebürstet wurden. An diesen Stellen ist der Schutz meist nicht mehr vorhanden, außerdem lässt er mit den Jahren ohnehin nach. Ein Rucksack muss also, anders als beispielweise Schuhe, nicht grundsätzlich nach dem Kauf imprägniert werden, sondern eher nach Bedarf.
Wenn du deinen Rucksack imprägnieren willst, hast du zunächst die Qual der Wahl zwischen unterschiedlichen Produkten. Die meisten Imprägniermittel werden heute als Sprays angeboten, die einfach in der Handhabung sind. Neben Treibgas- und Pumpsprays gibt es auch Schäume und sogenannte Wash-Ins, die in der Waschmaschine angewendet werden. Als Wirkstoffe sind laut der Verbraucherzentrale Bayern unter anderem Fluorcarbonharze (PFC), Paraffine oder Wachse enthalten. Bei einem Test der Stiftung Warentest haben die meisten Produkte mit gut, ein paar wenige mit befriedigend abgeschnitten. Ob das Imprägniermittel auch für Rucksäcke geeignet ist, steht meistens auf der Verpackung.
Sprays nur im Freien anwenden
Vor dem Imprägnieren sollte der Rucksack nochmals auf Schmutzanhaftungen überprüft werden. Diese müssen vorher gegebenenfalls mit einem feuchten Tuch oder einer Bürste entfernt werden. Die nasse Stelle dann zunächst trocknen lassen. Zum Imprägnieren mit Treibgassprays solltest du immer ins Freie gehen. Da ein leerer Rucksack viele Falten wirft, ist es empfehlenswert, diesen vorher auszustopfen, so dass er eine möglichst glatte Oberfläche bietet und das Imprägniermittel an alle Stellen kommt.
Egal für welches Produkt du dich letztlich entscheidest: Besonders an Reisverschlüssen und Nähten sollte es gründlich und großzügig aufgetragen werden, da hier am ehesten Feuchtigkeit eindringt. Ein guter Imprägnierschutz sorgt nicht nur dafür, dass das Wasser nicht eindringt, sondern schützt auch vor Schmutz und Dreck. Gerade bei einem Rucksack kann es sinnvoll sein, kurz nach der ersten Imprägnierung eine weitere vorzunehmen, da das Material im Vergleich zu Kleidung verhältnismäßig steif ist und die Wirkstoffe nur schwer eindringen.
Wie lange der Schutz nach einer Neuimprägnierung hält, hängt von der Nutzungsintensität und den Außeneinflüssen ab. Abrieb, Regen, Sonneneinstrahlung, Reinigungen und vieles mehr tragen dazu bei, dass die Imprägnierung sich abnutzt. Vor einer längeren Wanderung oder Reise testest du die Wirkung am besten erneut mit dem Wassertropfentest.